Von schillernden Korallenparadiesen an der karibischen Küste über die majestätischen schneebedeckten Anden-Kordilleren bis hin zu bunten Papageienarten im tropischen Regenwald um den Amazonas bietet das südamerikanische Land Kolumbien, das auch eine Pazifikküste hat, lebensfrohe Folklorefestivals, Salsa, Kaffeeplantagen und alte Kolonialarchitektur sowie zahlreiche Nationalparks in den unterschiedlichen Landschaften, die das Land vereint.

Landschaft & Natur

In Kolumbien vereinen sich verschiedene Höhenlagen und Klimazonen zu einem einzigartigen, kontrastreichen Naturmonument. Der westliche Teil des Landes wird von den Bergketten der Anden dominiert, zwischen denen u. a. der wichtige Fluss Río Magdalena fließt. Die von ewigem Schnee bedeckten Anden-Kordilleren gelten als längste Bergkette der Welt, hier kreist der Nationalvogel Kolumbiens: Der majestätische Andenkondor. Im Hochgebirge liegen teils noch aktive Vulkane. An der Karibikküste im Norden Kolumbiens liegt das höchste Küstengebirge der Erde mit den höchsten Erhebungen des Landes: Pico Cristóbal Colón und Pico Simón Bolívar. Das karibische Küstentiefland ist dann von weiten Sumpfgebieten geprägt, vorgelagert befinden sich noch einige Inselgruppen, so zum Beispiel die mangrovenbedeckten Korallenparadiese Rosario und San Bernardo. Am Golf von Morrosquillo verschmelzen traumhafte weiße Strände mit dem Meer, in der Bucht am Golf von Urabá säumen Urwälder das Land. Circa 770 km von der Küste entfernt ragt das Archipel San Andrés y Providencia aus dem Meer auf. Auf der Seite des pazifischen Ozeans kann man von der Insel Gorgona aus manchmal Buckelwale beobachten. Im Osten Kolumbiens fließen verschiedene Flüsse durch dicht bewaldetes Flachland in die Flussbecken des Amazonas und des Orinoco. Hier im tropischen Regenwald sind zahlreiche Kolibri- und Reptilienarten, Gürteltiere, Tapire, Brillenbären, Jaguare und Affen beheimatet.

Kultur & Sehenswürdigkeiten

In der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá lohnt sich ein Besuch des berühmten Goldmuseums, Museo del Oro, sowie des Plaza de Bolívar und anderer historischer Bauten. In einer Stunde Entfernung wurde in einem still gelegten Stollen die größte Kathedrale unter Tage gebaut, die Salzkathedrale Zipaquira. Weitere Ausflüge können z. B. in Kolumbiens zweitgrößte Stadt Medellín zum Blumenfest im August führen, zur Amazonas-Hauptstadt Leticia, auf den bunten Markt am Hafen Barranquillas oder ins Zentrum der kolumbianischen Zuckerindustrie, Cali. Auch Kaffeeplantagen in Pereira, Manizales oder Armenia sind einen Besuch wert. In Baranquilla findet jedes Jahr im Februar Karneval statt, die traditionelle Feier wurde sogar zum Weltkulturerbe erklärt. Architektur aus der Kolonialzeit kann in der alten Festungsstadt Cartagena bestaunt werden, das schönste Dorf aus dieser Zeit ist Villa de Leyva. Bei verschiedenen Feiern und Folklore-Festivals wird rund um das ganze Jahr getanzt, es finden Misswahlen und Stierkämpfe statt, Pferdeprozessionen und Live-Konzerte sind zu erleben – vielleicht wollt Ihr ja auch zum Tango das Tanzbein schwingen?

Erholung & Freizeitaktivitäten

Zum Erholen und Entspannen laden die feinsandigen, weißen Strände im idyllischen Nationalpark Tayrona ein, wo Ihr in abgelegenen Meeresbuchten ungestört schwimmen und relaxen könnt. Abseits des Massentourismus kann man in Kolumbien wunderbar in der zerklüfteten Landschaft wandern und Bergsteigen, so zum Beispiel in den Lagunen des Los Nevados Nationalparks. Die alpine Gletscherwelt wartet im Nationalpark Sierra Nevada de Cocuy auf Trekking-Begeisterte, in den Städten und deren näherem Umland ist man mit dem Mountainbike gut unterwegs. In der Andenregion nördlich von Bogotá lohnen sich Gleitschirmflüge, Adrenalin steht beim Wildwasserrafting im Departamento Santander auf den Flüssen Chicamocha, Fonceoder Suárez an. Von den zu Kolumbien gehörenden Karibikinseln aus können Tauchausflüge gestartet werden, ebenso von den Insel Gorgona und Malpelo im Pazifik. Oft ergibt sich auch die Möglichkeit, in Kolumbien zu reiten. Daneben bieten sich professionelle Dschungelführungen im südlichen Teil des Landes an, um die heimische Tierwelt des tropischen Regenwaldes zu erkunden.

Kulinarik

In Kolumbien wird gern  sancocho/ sancacho gegessen, ein dicker Eintopf aus Kochbananen, Bodenfrüchten und z. T. Fleisch und Kartoffeln, oft mit Reis oder einem Maisfladen (arepa) – anstelle von Brot – serviert. Des Weiteren ist ajiaco – ein Hühnereintopf mit Kartoffeln, Maiskolben, Kapern und Sahne – verbreitet, außerdem bandejapaisa, ein Fleischgericht mit Maniok. Auf der Straße werden häufig tamales verkauft: mit Reis, Gemüse, Kartoffeln und Schweinefleisch gefüllte Bananenblätter. Bekannter sind die empanadas, mit Käse, Gemüse oder Fleisch gefüllte Maismehltaschen. Die Taschen können auch süß befüllt werden, entweder werden sie gebacken oder frittiert. Wer Lust hat, kann in den Küstenregionen frischen Fisch und Meeresfrüchte (mariscos) probieren, ausgefallener wird es mit Meerschweinchen (cuy) oder frittierten Riesenameisen (hormigas). Dank der fruchtbaren Böden gibt es in Kolumbien eine Vielzahl exotischer Früchte wie z. B. Bananen, Avocados, Maracujas, Guaven, Pitahayas (Drachenfrucht), Granadillas oder Andenbeeren (Physalis). Getrunken wird gern tinto, schwarzer Kaffee (mild) mit Zucker. Mit Milch serviert, heißt das Getränk périco. Ist der Milchanteil im Getränk höher als der Kaffeeanteil, bezeichnet man den Kaffee als pintado oder caféconleche. Das kolumbianische Nationalgetränk ist ein Zuckerrohrschnaps (aguardiente), welcher manchmal mit Anis oder anderen Kräutern versetzt wird.